Building Information Modeling (BIM)
Stetig steigende Anforderungen nicht nur an das Gebäude, sondern auch an den Planungsprozess fordern die Handelnden in der Baubranche heraus: Zu den traditionellen Zielen des Bauherrn wie Flächen-/Raumbedarf, niedrige Baukosten und Ästhetik kommen nun weitere Ziele wie Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Optimierung der Lebenszykluskosten dazu. Dies führt oft zu einer widersprüchlichen Zielmatrix, die neue ganzheitliche Planungsprozesse erfordert. Die Instrumente der integralen Planung und des Building Information Modeling (BIM) erweisen sich dabei als erfolgsentscheidend.
“Building Information Modeling ist eine gemeinschaftliche, durch digitale Technologien unterstützte Arbeitsweise, die effiziente Methoden des Planens, Bauens und Betreibens von Bauwerken ermöglicht. BIM verknüpft wichtige Produkte oder Objektdaten in einem digitalen 3D-Modell, das zum effektiven Management von Informationen über den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks hinweg dient.”(planen-bauen 4.0 GmbH)
Praktisch bedeutet das: Es gibt vielfältige Möglichkeiten der Prüfung und Analyse der nun digital vorliegenden Informationen. Durch ein Kollisionsmodell, in dem alle Informationen der Fachdisziplinen eingespielt und miteinander abgeglichen werden, können die Risiken durch sich widersprechende Planungen minimiert werden. Aus dem 3D-Modell werden alle technischen Zeichnungen (Grundrisse, Ansichten und Schnitte) direkt abgeleitet und sind somit automatisch untereinander widerspruchsfrei. Auch können Varianten der Planungen besser geprüft und Analysen wie Wärmebedarfsrechnungen oder thermische Simulationen einfacher umgesetzt werden.
Ein ähnlicher Effizienzgewinn ergibt sich auch im Bereich der Kalkulation durch präzise Mengenermittlungen als Basis für zuverlässige Kostenschätzungen sowie durch schnellere Erstellung von Leistungsverzeichnissen für die Ausschreibung.
Mehrwert für Bauherrn
Warum sich Bauherren bei der Wahl des Partners dafür interessieren sollten, mit welchen Methoden gearbeitet wird, zeigt sich im Mehrwert auch für sie selbst: Sicherheit bei Planung und Umsetzung sowie Transparenz über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie.
BIM hilft uns und unserem Kunden dabei, das optimale Gebäudekonzept unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten zu finden.
Aufgrund der durchgängigen Nutzung des digitalen Gebäudemodells können neben der 3D-Geometrie der Bauteile und Räume auch umfängliche Zusatzinformationen, u.a. zum Material, zur Funktion der Bauteile und zu ihren wechselseitigen Beziehungen über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abgerufen werden. Dank des hochwertigen Datenaustausches und der optimalen Weiterverwendung einmal digital erfasster Informationen erhöhen sich sowohl die Qualität des Planungsprozesses als auch die Transparenz und der Informationsstand aller Beteiligten – also auch des Bauherrn.
Projekt-Beispiel: Bürogebäude, Münster
Beste Ausgangsbedingungen für einen umfassenden Einsatz von BIM: Der Bauherr ist TGA-Fachplaner für Industrie, Handel und Gewerbe und in den eigenen Planungsprozessen ebenfalls digital aufgestellt. Für das von HOFF entworfene Bürogebäude als neuer Unternehmenssitz wurde eine gemeinsame BIM-Bearbeitung vereinbart. Damit haben alle Projektbeteiligten eine gute Grundlage für Abstimmungen ohne unnötige Reibungsverluste und einen vereinfachten Zugriff auf die Arbeitsstände.
Die 3D-Modellierung legt frühzeitig mögliche konstruktive Schwachpunkte offen und erlaubt zudem ein zeitsparendes Generieren von Ansichten. Durch das Zusammenfügen der Fachmodelle Architektur, Tragwerk, Heizung, Lüftung und Sanitär in einer Koordinationssoftware werden regelmäßig Kollisionsprüfungen durchlaufen, deren Ergebnisse im Projektteam gemeinsam am 3D-Modell besprochen werden. Das Aufstellen des BIM-Abwicklungs-Plans vervollständigt die Projekttransparenz für alle Beteiligten, da so Unklarheiten bei Qualitätskontrollen, Kollisionsprüfungen, Zuständigkeiten und dem Datenmanagement vermieden werden können.
„BIM ist für mich vor allem ein Miteinander, das in den Projekten von allen Beteiligten aktiv und konstruktiv eingebracht werden muss, um die vielen Vorteile nutzen zu können.“
Daniela Huke, BIM-Koordinatorin bei HOFF
Integrale Planung
Allplan
Design2Cost
Die integrale Planung, die bereits seit vielen Jahren die Grundlage für unsere Prozesse bildet und so alle Fachdisziplinen von Anfang an in das Projekt einbindet, stellt die ideale Voraussetzung für das Arbeiten mit dem Building Information Modeling dar.
Die CAD-Software Allplan, bereits seit den 1990er Jahren Standard bei uns, wird um das aufbauende BIM-Modul Design2Cost erweitert. Design2Cost ermöglicht eine 3D-Modellierung eines bauteilorientierten Gebäudemodells mit TÜV-zertifizierter grafischer Mengenermittlung und kombiniert die CAD mit der Ausschreibungssoftware sowie einer Baudatenbank mit BIM-spezifischen vordefinierten Bauteilen.
HOFF ist Mitglied bei buildingSMART Deutschland, einem neutralen, unabhängigen Kompetenznetzwerk für digitales Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken. buildingSMART befasst sich mit der Weiterentwicklung offener und softwareneutraler Standards für den Informationsaustausch in BIM-Projekten. Es ist die zentrale deutschsprachige Anlaufstelle für die Vermittlung fundierter Fachinformationen mittels Veröffentlichungen und Fachveranstaltungen zum Thema Digitalisierung, BIM und Change-Management.
Wir nutzen die Kontakte und das Netzwerk zum Austausch mit anderen Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie als Wissensplattform. Über die Beteiligung in Arbeitsgruppen bringen wir uns auch aktiv zu verschiedenen Themen ein.